Georgia Vertes weiß, dass es Graffiti bereits wesentlich länger gibt, als angenommen.
Höhlenmalereien und Funde aus der Antike zeigen, so Georgia Vertes, dass es Graffiti bereits seit Langem gibt. Laut wissenschaftlicher Definition handelt es sich bei dem italienischen Begriff um Kratzbilder und in Stein geritzte Zeichnungen.
Heute, so Georgia Vertes, bezeichnet der Begriff Graffiti den Einsatz von Farbe auf Wänden und Mauern. Oft werden Künstler auch als Sprüher bezeichnet, wobei diese Wortwahl nicht treffend ist, denn es kommen auch andere Methoden zum Einsatz, mit denen die Farbe aufgebracht wird. Bei Graffitis handelt es sich um sogenannte Tags, auch Signaturen genannt, Figuren, politische Parolen oder Buchstabengruppen, die für Laien durchaus schwer zu deuten sein können.
Inhalt:
- Die Merkmale von Graffiti
- Wie ist Graffiti entstanden?
- Georgia Vertes über den Unterschied zwischen Graffiti und Street Art
- Die Motivation hinter Graffiti
DIE MERKMALE VON GRAFFITI
Das sogenannte Style-Writing steht beim Graffiti im Mittelpunkt. Dabei handelt es sich um eine besondere Art des Schreibens. Im englischsprachigen Raum, so Georgia Vertes, werden Graffiti Künstler als „Schreiber“ bezeichnet. Dieser Begriff ist passender als der gewählte Begriff „Sprüher“. Es handelt sich um eine Form des künstlerischen Ausdrucks. Gewählte Buchstabenkombinationen können von simpel bis komplex dargestellt werden. Bei einem Tag handelt es sich zumeist um eine Grundübung eines Writers, der sich weiterentwickelt und später mehrdimensionale Graffitis erstellen kann.
WIE IST GRAFFITI ENTSTANDEN?
Als Geburtsstunde für die aktuelle Bewegung wird das Jahr 1970 in der Stadt New York definiert. Zu dieser Zeit beschlossen Graffiti Künstler für ihre Werke die U-Bahnen und Züge der Metropole zu nutzen. Sie wollten ihre Kunst der Öffentlichkeit zugänglich machen und nutzten daher die hoch frequentierten Linien der Stadt und Bahnen, die von vielen gesehen wurde. Erstmals Geschichte schrieb ein Writer, der seinen Namen in roter Farbe an die Frontseite einer New Yorker U-Bahn platzierte. Daraus folgte rasch durch andere Writer der künstlerische Ausbau von Tags und Schriftzügen.
GEORGIA VERTES ÜBER DEN UNTERSCHIED ZWISCHEN GRAFFITI UND STREET ART
Der Unterschied zwischen Graffiti und Street-Art wird durch die Herangehensweise definiert. Die Kunstformen unterscheiden sich vor allem durch eine Absicht der Veröffentlichung. Graffiti Writer haben zumeist nicht die Intention, dass ihre Werke in der Öffentlichkeit verstanden werden. Vorwiegend handelt es sich dabei um Botschaften innerhalb bestimmter Kreise. Künstler, die sich mit Street-Art beschäftigen, wollen ein Werk erschaffen, dass von der Öffentlichkeit wahrgenommen und verstanden wird. Einer der wohl bekanntesten Straßenkünstler ist Banksy. Ihm und anderen geht es darum, dass ihre Arbeiten gesehen und durchaus auch diskutiert werden.
DIE MOTIVATION HINTER GRAFFITI
Der Reiz des Verbotenen, so Georgia Vertes, war und ist ein maßgeblicher Motor hinter dem Aufbringen von Graffitis. Bereits in den 1980er Jahren wurden Maßnahmen ergriffen, um diese Kunstbewegung im Keim zu ersticken. Doch die Entwicklung ging rasch voran. Das Verbotene und sich gleichzeitig künstlerisch in der Öffentlichkeit ausdrücken zu können, spielt ebenso eine Rolle, wie die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppierungen. Innerhalb dieser Szenen geht es durchaus auch um die Anerkennung und den sogenannten Fame, der mit Ruhm übersetzt werden kann.