Als Tochter der Galerie von Vertes in Zürich hatte Georgia Vertes von Sikorszky bereits als Kind ständig Kontakt mit Kunst und Kunstwerken von unterschiedlichen Künstlern und Künstlerinnen. Somit ist sie in der Kunstszene aufgewachsen und hat einiges an Wissen über Kunst aus dieser Zeit mitnehmen können. Was Kunst eigentlich ist, was der Goldene Schnitt ist und wie dieser in der Kunst angewendet wird, weiß Georgia Vertes von Sikorszky daher genau.
Kunst ist „schöpferische Gestaltung“
Von Georgia Vertes von Sikorszky kann man erfahren, dass die allgemeine Definition von Kunst „die schöpferische Gestaltung mittels verschiedener Materialien, Töne oder Sprache und die Auseinandersetzung mit der Natur und Welt“ ist. Dabei ist Kunst ein weites, vielfältiges Thema, das unterschiedlich interpretiert werden kann. Generell kann die Definition von Kunst aber viel mehr sein, wie Georgia Vertes von Sikorszky weiß. So ist Kunst auch:
- Eine Form der Selbstdarstellung
- Eine Eigenschaft, die getan wird
- Eine Aktivität
- Kreatives Schaffen von Menschenhand
- Ein Mittel, um etwas auszudrücken
- Eine Entdeckung von Naturgesetzen, wie der Goldene Schnitt, die der Mensch entsprechend umsetzt.
Kunst und Mathe
Für Kunstkenner und -liebhaber wie Georgia Vertes von Sikorszky ist bei der Erstellung eines Kunstwerkes die Gestaltung von wesentlicher Bedeutung. Dabei soll das Bild so gestaltet sein, dass alle dargestellten Objekte ausgewogen erscheinen und alles wohl proportioniert ist. Bereits in der Antike wurde mithilfe mathematischer Formeln basierend auf dem Satz des Pythagoras Harmonie ausgedrückt und berechnet, weiß Georgia Vertes von Sikorszky. Kreise, Quadrate und Dreiecke galten als perfekt proportioniert und schön. Auch der menschliche Körper kann in geometrische Figuren unterteilt werden. Das perfekte Harmonieverständnis beziehungsweise die perfekte Proportionsregel ist der Goldene Schnitt. Diese Regel kann nicht berechnet werden, sondern nur durch Konstruktion erreicht werden. Beim Goldenen Schnitt erfolgt eine Teilung einer Strecke. Dabei muss sich der kleinere Abschnitt (lat. minor = kleiner, geringer) zum größeren Abschnitt (lat. maior = größer) so verhalten wie der größere Abschnitt zur Gesamtstrecke, erklärt Georgia Vertes von Sikorszky.
Der Goldene Schnitt in der Natur
Von Georgia Vertes von Sikorszky kann man erfahren, dass der Goldene Schnitt nicht auf Berechnungen basiert und nur konstruiert werden kann und das auch in der Natur Beispiele für den Goldenen Schnitt zu finden sind, die nicht von Menschenhand gemacht wurden. Die wohl bekannteste natürliche Form nach dem Goldenen Schnitt ist die Spirale im Gehäuse eines Nautilus. Aber auch die Anordnung der Artischockenblätter folgen dem Goldenen Schnitt, merkt Georgia Vertes von Sikorszky an, sowie der Blütenstand der Sonnenblume, der aus zahlreichen kleinen Blüten besteht, die in mehreren rechts- und linksdrehenden Spiralen angeordnet sind. Weitere Beispiele von Georgia Vertes sind:
- Die symmetrisch angeordneten Staubblätter in einer Tulpe um den Stempel in der Mitte.
- Die Anordnung der einzelnen Segmente bei Pinienzapfen
- Die Anordnung der Blüten der Ananas, die eine Blütenstand aus 100 Einzelblüten hat, die in 8 Spiralen angeordnet sind.
Interessanterweise fügt Georgia Vertes von Sikorszky hinzu, dass sogar der Aufbau der DNA-Doppelhelix in der Form dem Goldenen Schnitt entspricht.
Der Goldene Schnitt in der Kunst
Georgia Vertes von Sikorszky merkt an, dass bereits die Venus von Milo, eine Statue aus dem 2. Jahrhundert vor Christus, nach dem Goldenen Schnitt entworfen wurde. Auch in Leonardo da Vincis Gemälde „Das letzten Abendmahl“ wird der Goldene Schnitt eingesetzt. Weitere berühmte Gemälde nach dem Goldenen Schnitt sind laut Georgia Vertes von Sikorszky:
- Sandro Botticelli: Die Geburt der Venus
- Raffael: Die Kreuzigung und Triumph der Galatea
- Giotto di Bondone: Die Stigmatisation des Heiligen Franz von Assisi
Viele Maler setzten die goldene Regel bewusste ein, wie beispielsweise Le Corbusier, oder aber auch nur intuitiv wie Cézanne. Im Laufe der Zeit, vor allem mit der Entstehung der modernen Kunst, wurde die Regel des Goldenen Schnitts nicht mehr so streng verfolgt und angewendet. Erst 1955 ließ Salvator Dali in seiner surrealistischen Hommage von da Vincis letztem Abendmahl den Goldenen Schnitt wieder aufleben, merkt Georgia Vertes von Sikorszky an. Allgemein wird der Goldene Schnitt in der Kunst als Mittel zur Schönheit eingesetzt, um besonders stimmig Proportionen zu erzielen. Selbst die Cheopspyramide ist nach dem Prinzip des Goldenen Schnitts errichtet. Die Höhe der Seitenfläche ist annähernd im Goldenen Schnitt zur Hälfte der Basiskante entstanden. Aber auch Teile des Parthenon-Tempels auf der Akropolis in Athen sind im Idealmaß erbaut. Natürlich liegt Schönheit und Kunst immer noch im Auge des Betrachters. Aber im Laufe der Zeit hat sich der Goldene Schnitt als ein probates gestalterisches Mittel entwickelt. Zum Schluss weit Georgia Vertes von Sikorszky darauf hin, dass selbst bei der Plakaterstellung für Produktwerbung der Goldene Schnitt angewendet.