Tipps von Georgia Vertes, um mit der Malerei zu beginnen

Um mit Farben kreativ werden zu können, benötigt man eine Grundausstattung. Da das Angebot im Künstlerbedarf riesig ist, gibt Kunst-Expertin Georgia Vertes in diesem Artikel eine kurze Zusammenfassung über die beliebtesten Materialien.

Acrylfarben, Ölfarben, Gouache – wer malen will, hat laut Georgia Vertes eine rieisige Auswahl. Um die gewünschten Effekte zu erzählen, kommt es aber nicht nur auf die  Farben, sondern auch auf die  Papiersorte an.

Wer professionell malen möchte, braucht mehr als nur Stift und Papier. Wie Georgia Vertes erklärt, ist die Wahl der Arbeitsmaterialien nicht nur ausschlaggebend für den letztendlichen Stil des Kunstwerks. Sie beeinflusst auch die Schwierigkeit des Projekts enorm.

FARBEN

Laut Georgia Vertes eigenen sich folgende vier Farb-Varianten am besten für den Einstieg in die Malerei. Allerdings besitzt jede Farbe andere Eigenschaften:

• Acrylfarben

Acrylfarben sind die einsteigerfreundlichsten und preislich günstigsten Farben. Mit Wasser verdünnt, können sie sehr einfach verarbeitet werden. Acryl trocknet schnell und wird dann wasserfest. Die Intensität von Acrylfarben ist sehr stark und deckend, weshalb sich diese Farben vor allem für leuchtende Ergebnisse eignen. Werden die Farben stark mit Wasser verdünnt kann man mit Acrylfarben allerdings auch eine dünne, transparente Lasurschicht bekommen.

• Aquarellfarben

Mit Aquarellfarben wird vor allem lasiert. Die wasserbasierten Farben sind nicht deckend und lassen sich, im Gegenteil zu Acrylfarben, immer wieder anfeuchten. Allerdings werden sie dadurch auch nicht wasserfest. Charakteristisch für Aquarellbilder sind verwaschene Bilder, die leuchtintensiv oder gedämpft wirken. Aquarellfarben gibt es in verschiedenen Preisklassen. Beim Kauf empiehlt Georgia Vertes, auf eine Lichtbeständigkeit zu achten, da die Bilder ansonsten mit der Zeit verblassen. Auch die Brillanz und Deckkraft der Farbe sollten beim Kauf berücksichtigt werden, sodass man lange Freunde daran hat.

• Ölfarben

Ölmalerei ist eine der ältesten Techniken und gilt bei Künstlern als die Königsdisziplin. Ölfarben sind auf Grund der enthaltenen Lösungsmittel allerdings gesundheitsschädlich. Professionelle Künstler, die mit Öl malen, arbeiten deshalb in belüfteten Räumen. Ölfarben sind deutlich teurer als ihre Konkurrenten und setzen Wissen bezüglich der richtigen Mischverhältnisse voraus. Die Farben trocknen sehr langsam und schaffen typische, sehr weiche Übergänge, die mit Acryl nicht umsetzbar wären.

• Gouache- und Temperafarben

Temperafarben werden aus Pigmenten und Emulsion selbst angemischt. Die Farben sind sehr resistent, ihr Einsatz setzt aber viel Erfahrung voraus, weshalb sie sich für Anfänger nicht besonders eignen. Gouache-Farben sind dagegen eine Kombination aus Öl und Aquarell. Sie sind sehr deckend, wasserlöslich und haben ein, für Gouache-Farben typisches, mattes Finish. Für Anfänger sind diese Farben gut geeignet, da sie schnell trocknen und unkompliziert in ihrer Handhabung sind.

DEN PASSENDEN MALGRUND FINDEN

Fast alle kennen dieses Phänomen aus ihrer Grundschulzeit: man malt mit Wasserfarben, doch nach zwei Schichten löst sich das Papier auf und es entstehen Löcher. Der Grund dafür: in Schulen wird oft das falsche Papier für Wasserfarben genutzt. Das ist in Georgia Vertes Augen sehr schade, denn dadurch wird der künstlerische Erfolg von Kindern gedämpft.

Tatsächlich braucht es für jede Farbe den passenden Malgrund. Für Aquarellfarben gibt es zum Beispiel spezielles Aquarellpapier mit rauer Textur und hoher Saugfähigkeit, sodass sich die Farben gleichmäßig verteilen. Acrylfarben sind dagegen sehr vielseitig. Sie haften auf nahezu jedem fettfreien Grund, egal ob Metall oder Leinwände, Holz oder Beton, Malplatten oder Papier. Ölfarben sollten dagegen auf Leinwänden oder Holz verwendet werden. Bei Gouache und Tempera eignet sich spezielles Malpapier, Karton oder Leinwand.  

Georgia Vertes achtet beim Kauf von Maluntergründen immer auch auf die Körnung. Alle Maluntergründe haben nämlich eine unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit, die sich wiederum auf die Kunst auswirkt. Für sehr feine Details benötigt es glattere Oberflächen, will man mehr Struktur, bieten sich grobkörnigere Untergründe an.