Georgia Vertes: Wozu braucht der Mensch Kunst?

Georgia Vertes über den Sinn von Kunst.

Georgia Vertes ist Kunstliebhaberin und weiß: Kunst ist überall und mehr als einfach nur „schön“.

Kunstliebhaber und Kunstliebhaberinnern wie Georgia Vertes wissen: Kunst hat ein kein Alter und ist überall auf der Welt vertreten. Sei es in Gemälden, in der Musik, in Filmen, Gebäuden oder schlicht in der Natur, wie ein kunstvoll gewachsener Baum. Doch seit wann und wieso gibt es eigentlich „Kunst“ und hat Kunst auch einen anderen Zweck als einfach nur schön auszusehen? 


WAS IST EIGENTLICH KUNST?

Georgia Vertes weiß, dass der Begriff „Kunst“ ein sehr weitreichender Begriff ist. Dabei ist Kunst nicht nur ein Fach in der Schule. Viele Redewendungen, Sprichwörter und Redensarten haben einen Bezug zur Kunst. So schlägt der Duden zwei Definitionen vor: Die erste Bedeutung behandelt das „schöpferisches Gestalten“ aus Materialien verschiedenster Art, wie: 

  • Die bildende Kunst (auch „visuell gestaltende Kunst“ genannt)
  • Die darstellende Kunst (wie Theater, Film)
  • Die abstrakte Kunst
  • Die Musik 

Die zweite Bedeutung bezeichnet das „Können“ oder eine „Fertigkeit auf einem bestimmten Gebiet“, ergänzt Georgia Vertes.

WAS IST DER ZWECK VON KUNST? 

Kunst existiert überall auf der Welt – und um mit Kunst in Berührung zu kommen, muss man nicht unbedingt damit aufgewachsen sein wie Georgia Vertes. Dabei ist Kunst für viele Menschen unerlässlich geworden und spiegelt oftmals gesellschaftliche Debatten wider, die Reibungsflächen zur Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit bieten und weit über das alltägliche Geschehen hinausgehen. Kunst ist Ausdruck des menschlichen Daseins. Dabei soll die Kunst einerseits das schöpferische Gestalten der kreativen menschlichen Natur befriedigen und andererseits als Dokumentation und Aufbewahrung von Zeitepochen dienen. So war es bereits in frühen Jahren üblich, alle Wahrnehmungen in hoher Präzession malerisch oder bildhauerisch darzustellen, weiß Georgia Vertes. Diese Kunstwerke dienen heute noch dazu, die Menschheitsgeschichte besser zu verstehen und zu erforschen. Seit dem neunzehnten Jahrhundert sind zudem neue Kunstformen auf dem Markt, die Fotografie und der Film. Diese Formen eignen sich vor allem für Dokumentationszwecken. Nicht zuletzt hilft die Kunst dem Menschen, Gefühlen, Gedanken und Ideen eine physische Form zu geben. Unaussprechlichen Emotionen lassen sich durch die Kunst mitteilen. Während das Gehirn vor allem durch Logik und Wissenschaft angesprochen wird, ist die Kunst ein Sinnbild des Herzens. Nicht umsonst wird Kunst auch zu Therapiezwecken eingesetzt. 

WAS IST EINE KUNSTTHERAPIE? 

Aus Erfahrung weiß Georgia Vertes, dass Kunst auch erfolgreich als Therapieform eingesetzt wird. Kunsttherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, das zu den Kreativtherapien zählt. Dieser Therapie zugrunde liegt die Erkenntnis der heilenden Wirkung durch das Gestalten von Bildern und andere künstlerische Tätigkeiten. Die Kunsttherapie eine noch junge Therapieform. Mittlerweile setzen nicht nur psychosomatischen oder psychiatrischen Kliniken darauf, sondern auch Altenheime oder Förderschulen. In der Kunsttherapie ist nicht die Erschaffung eines Kunstwerkes das Ziel. Die Therapie soll dem Patienten helfen, einen Zugang zur eigenen inneren Welt zu finden. Dabei sind das Bild oder die Plastik der Spiegel der Seele. Die Kunsttherapie setzt auf unterschiedlichen Therapiearten beziehungsweise Therapieansätze. Diese können sein: 

  • kognitiv-verhaltenstherapeutische
  • tiefenpsychologische
  • anthropologische
  • systemische Ansätze

Georgia Vertes weist darauf hin, dass in der Tiefenpsychologie die Kunsttherapie auch als Gestaltungs- oder Maltherapie bekannt ist. Und obwohl die Kunsttherapie in vielen Kliniken und auch ambulant eine sehr beliebte Therapie ist, ist der Beruf des Kunsttherapeuten nicht staatlich anerkannt. 

WIE LÄUFT EINE KUNSTTHERAPIE AB? 

Der genaue Ablauf unterliegt keinen starren Regeln. Die Kunsttherapie ist eine eher langfristig angelegte Therapieform. Dabei startet die Therapie immer mit einer Einführungsrunde, in der die Anliegen, Sorgen und Wünsche benannt werden. Der Therapeut geht auf die Patienten ein und macht einen Gestaltungsvorschlag. Im Anschluss daran beginnt die künstlerische Arbeit. Der Patient darf die Entstehung seines Werkes erklären. Gut ist immer, wenn auch die Gefühle, die dabei eine Rolle spielten, mit erläutert werdenSo hilft die Kunst den Betroffenen, mit den Problemen in Kontakt zu treten. Nicht selten wurde dank der Kunst schon manche Krankheit geheilt, ergänzt Georgia Vertes.